Wieso tun wir uns so schwer Klimawandel zu bemerken ?
Beim Klima handelt es sind um „gemitteltes Wetter“, bei dem ein Durchschnitt der letzten 30 Jahre gebildet wird. Daher ist ein Wandel des Klimas kurzfristig schwer bis gar nicht wahrnehmbar. Für den unmittelbaren Zeitpunkt macht es
keinen Unterschied, ob man die Brötchen mit dem Auto (CO2 intensiv) oder dem Fahrrad (CO2 frei) holt , ob
man die Fernreise mit dem Flugzeug macht, oder nicht, ob man mehr Geld für
Ökostrom bezahlt oder nicht. Man sieht keine Ergebnisse im Klima, nicht einmal im Wetter.
Frustration ?
Auch wenn wir unseren Carbon Footprint von einem Jahr auf das andere deutlich verbessern, bemerken wir keinen Unterschied. Wir haben als Ehepaar 2014 unseren Carbon Footprint berechnet und 2016 nach einigen, teilweise nicht freiwilligen Änderungen im Leben, erneut.
Wir wohnten in einem gemieteten Haus in Moosburg Oberbayern. Ich arbeitete in einem Ingenieurbüro in 30 km Entfernung, meine Frau in München in 60 km Entfernung. Zum Pendeln und für Dienstreisen benutzten wir einen Audi A3 (35.000 km/a) sowie einen Audi A 4
(30.000 km/a)
Unser Haus hatte eine Öl-Heizung mit einem Verbrauch von 2.000 l/a (20.000 kWh), unser Stromverbrauch war 3.200 KWh und wir bevorzugten überwiegend regionale produzierte Lebensmittel und eine fleischreduzierte
Ernährung. Im Urlaub leisteten wir uns einen Flug nach Mexiko.
Das machte pro Jahr für uns beide einen Carbon Footprint von 37,5 Tonnen, wobei wir dabei deutlich über dem deutschen Durchschnitt lagen.
2016 wohnten wir schon in unserem Haus (Baujahr 1988) in Tiefenbach, ich arbeitete in Vilsbiburg (20 km) und pendelte mit einem BMW i3 (20.000 km/a), meine Frau in Ergolding und nutze Ihren Audi A3 (15.000 km/a), als Heizung nutzen wir eine Öl-Heizung 800 l/a (8.000 kWh) unterstützt durch Solarkollektoren
12 m2, der Strom kommt von einer eigenenPV-Anlage mit 3 kW Leistung nur
Eigenverbrauch (80 % Deckungsgrad)Strom kaufen wir noch 800 kWh/a zu, an unserer Ernährung achteten wir noch mehr auf fleischfreie Ernährung. Wir verzichteten auf eine Flugreise in ein fernes Land und kamen auf 17, 5 Tonnen gelandet, so in etwa leicht unter dem Durchschnitt der Deutschen.
Fazit: eine Menge in die Energieinfrastruktur des Hauses investiert (ca. 30.000 €), auf einen interessanten Urlaub verzichtet, wir strengten uns an, uns noch fleischfreier zu ernähren, schafften ein Reduktion von 20 t/a und trotzdem bemerkten wir keinen Unterschied, weder im Wetter noch im Klima. Nur im Fernsehen hörten wir, dass die Grönlandgletscher und auch die Antarktis noch schneller abschmelzen.
Soll einen so etwas frustrieren, sollen wir es lassen, uns für das Klima anzustrengen ? Wären wir bloß wie zunächst geplant nach Brasilien geflogen, hätten mehr
Grillfeste veranstaltet und das Investierte auf dem Konto gelassen ?